Sunday 11 December 2016

Day 5: Hukatere - Ahipara

Samstag, 10. Dezember 2016

Zurückgelegte Strecke: 31,5 km (total: 101 km)

Einer der schönsten Tage meines Lebens!!!

Am Morgen, ich wurde von seltsamen Geräuschen geweckt, wahrscheinlich rannten Possums über mein Dach, war ich die Erste in der Küche. Doch das Camp erwachte kurze Zeit später. Ich lernte die anderen TA Wanderer, die gestern angekommen waren, kennen und überraschenderweise ließen es alle gemütlich angehen und so brachen wir gemeinsam gegen 10.00 Uhr auf. Zuvor drückte ich Paul noch die Dinge in die Hand, von denen ich überzeugt war, sie nicht mehr zu brauchen, damit er sie für mich auf die Südinsel schickte.
Zwei Australier liefen vorneweg, dann Olli und ich, Caroline, eine Schwedin hinter uns und das Schlusslicht bildete ein kandisches Pärchen, Sheida und Spencer. Es schien ein schöner Tag zu werden und so war ich auch entsprechend in T-Shirt und kurzer Hose gekleidet. Olli und ich unterhielten uns über Gott und die Welt, was die Zeit richtig gut vergehen ließ. Nach einer Weile fing es an zu regnen an. Irgendwie nicht genug um über weitere Kleidung nachzudenken. Doch der Regen wurde stärker und ich immer durchgeweichter. Olli hat es übrigens geschafft, mir den Sitz meines Rücksacks noch besser anzupassen, so dass ich ihn zum ersten Mal fast komfortabel fand. Wie gesagt fast. An dem Gewicht sollte ich noch bisschen was ändern. Irgendwann überholten wir die Australier und lagen somit vorne. Als plötzlich wie aus dem nichts, es gab ja keine Sicht, zwei Fischer vor uns auftauchten, die eine 2 km lange Leine mit Hilfe eines GPS gesteuerten Torpedos ins Meer hinausschickten und erfolgreich einen Red Snapper nach dem anderen an Land zogen. Ohne zu zögern boten sie uns einen Fisch fürs Abendessen an. Ich war total platt. Wir kamen ins Gespräch, Olli half die einziehende Leine ordnungsgemäß auf die Winde zu wickeln, während der Fischer, die Fische von der Leine trennte und seine Frau den Fang in ein großes blaues Fass auf der Ladefläche des Trucks hiefte. Ich war unterdessen damit beschäftigt in dem immer stärker werdenden Regen eine Plastiktüte für unser Abendessen aus meinem Rücksack zu Tage zu fördern. Am Horizont sah ich den Rest unserer Gruppe  erscheinen und erzählte dem Fischerpaar von unseren Mitwanderern. Drei Fische sollten wir nun mitnehmen, damit alle etwas davon bekämen. Mit leuchtenden Augen erzählte ich den anderen, die nach und nach vorbei liefen, von unserem bevorstehenden Dinner. Der Fischer wollte Olli zeigen, wie er die Fische auszunehmen hat und übernahm es aber glücklicherweise gleich selbst. So spannend wie diese unerwartete Situation auch war, der Regen wollte einfach nicht aufhören und meine nunmehr komplett durchnässten Sachen ließen mich frieren. Nach kurzem Zögern, platzierte ich meinen Rucksack erneut im Kofferraum, wechselte mein T-Shirt und zog meine Regenjacke über. Mittlerweile hatte uns auch Caroline eingeholt. Und mit den Fischen in der Tüte ging es weiter. Später hellte sich der Himmel tatsächlich auf und es hörte auf zu regnen. Die Tüte mit den Fischen in Ollis Händen fing an sich aufzulösen. Die Griffe rissen und das Tragen der Fische wurde etwas ungemütlich. Olli erinnerte sich an eine Tüte in seinem Rucksack, die die Situation retten könnte... der Knaller des Tages. Eine Tüte des Prestige Kaufhauses von West-Berlin... KaDaWe!!! Ich konnte nicht mehr vor Lachen. Fangfrischer Fisch aus der Feinkostabteilung eines der exklusivsten Kaufhäuser hier mitten am 90 Mile Beach!!! Nichts desto trotz machten meine Füße Probleme. Die letzten 4 Kilometer wurden zur absoluten Qual. Ich wollte einfach nur noch stehen bleiben. Der Schmerz zog sich schon die Beine hoch bis zum Po. Und das Ende schien einfach nicht näher zu kommen. Ahipara war am aufklarenden Horizont schon seit einiger Zeit zu sehen... Doch weitergehen war die einzige Möglichkeit. Anhalten verschlimmerte die Sache nur noch, denn das Loslaufen war jedesmal am schmerzhaftesten. Doch dann kam das Ende des Strandes näher. Wir folgten den Spuren der Kanadier (ich stellte unterwegs fest, dass Spencer die gleiche Schuhmarke wie ich tragen musste, denn er hatte den gleichen Profilabdruck:). Und die Spur war richtig. Wir googelten das Hostel, in dem wir uns alle treffen wollten und nun auch aufgrund des gemeinsamen Abendessens mussten, und humpelten die Straße entlang. Als ein Einheimischer anhielt und sich erkundigte, ob wir Hilfe brauchten. Wir fragten ihn nach dem Supermarkt im Ort, da wir dort gleich noch vorbei wollten um eine Sieges-Coca Cola und eine Zitrone für den Fisch zu besorgen.

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